Daten und Fakten

Aufbau und Aufgaben

Das Südasien-Institut wurde 1962 als ein interdisziplinäres Zentrum für Forschung und Lehre über Südasien gegründet. Es befasst sich mit den Ländern Bangladesh, Bhutan, Indien, die Malediven, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Aufgrund der engen sprachlichen und historischen Verbundenheit mit dem Südasiatischen Subkontinent werden angrenzende Kulturregionen wie Afghanistan oder Tibet ebenfalls im Südasien-Institut berücksichtigt. Als eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Heidelberg verfügt das Südasien-Institut heute über sieben Lehrstühle, nämlich Entwicklungsökonomie, Ethnologie, Geographie, Geschichte Südasiens, Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens (Klassische Indologie), Neusprachliche Südasienstudien (Moderne Indologie) und Politische Wissenschaft Südasiens. Das Südasien-Institut kooperiert darüber hinaus besonders eng mit denjenigen Lehrstühlen an der Universität Heidelberg, die einen Schwerpunkt in Südasien aufweisen. Dies gilt insbesondere für die im Rahmen des Exzellenzclusters Asia and Europe in a Global Context geschaffenen Lehrstühle Global Art History, Visual and Media Anthropology und Buddhist Studies. Das Südasien-Institut verknüpft so – erstmals und in Deutschland einzigartig – Sozial- und Wirtschafts- und Geowissenschaften mit historisch und philologisch ausgerichteten Kulturwissenschaften. Mit dieser Aufstellung verfügt es über akademische Expertise für die sprachlichen und kulturellen Traditionen Südasiens und bietet eine breite Grundlage für gegenwartsorientierte, moderne Südasienstudien.

Internationale Zusammenarbeit

Das Südasien-Institut pflegt zahlreiche Kontakte mit Forschungszentren in Europa, Asien und Amerika. Es führt eine Vielzahl von Projekten in der Forschungsregion durch, überwiegend in Kooperation mit einheimischen Wissenschaftlern. Gastwissenschaftler und Stipendiaten arbeiten regelmäßig im Südasien-Institut. Das Südasien-Institut verfügt über Außenstellen und Vertretungen in Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka und unterhält bilaterale Austauschprogramme mit den Ländern Südasiens. Die indische Regierung und das Land Baden-Württemberg vergeben gegenseitig Stipendien für Gastaufenthalte. Die Regierungen Indiens, Pakistans und Bangladeshs haben mehrfach Gastprofessuren am Südasien-Institut gestiftet. Seit 2009 verfügt das Südasien-Institut über die für fünf Jahre ausgeschriebene Iqbal-Professur, die mit dem Historiker Prof. Wiqar Ali Shah (Quaid-i-Azam Universität, Islamabad) besetzt wurde. Ab 2010 wird der Heinrich-Zimmer Chair für indische Philosophie und Geistesgeschichte am Südasien-Institut angesiedelt sein, der vom Indian Council for Cultural Relations (ICCR) an die Universität Heidelberg vergeben wurde. Mit sechs Universitäten in Europa (Aarhus, Edinburgh, Hull/England, Oslo, Paris, Uppsala) gibt es im Rahmen des SOKRATES/ERASMUS-Programms der Europäischen Union Partnerschaften für den Austausch von Studierenden.

Studium und Lehre

Die im Südasien-Institut vertretenen Fächer ermöglichen ein breites Angebot an Lehrveranstaltungen, die auf einen Bachelor- Studiengang (B.A.) und mehrere Master-Studiengänge (M.A.) umgestellt werden. Der fächerübergreifende Bachelor of Arts in Südasienstudien beinhaltet als wichtigste Säule den Sprachunterricht – entweder in der klassischen Literatursprache Sanskrit oder einer der modernen Sprachen Hindi, Urdu, Bengali und Tamil. Die Vermittlung kulturellen Wissens geschieht in aufeinander abgestimmten, die Sprachkurse ergänzenden Seminarveranstaltungen. Wissenschaftliche Methodik, Präsentation, interkulturelle Kommunikation und ein studienbegleitendes Praktikum in Südasien stellen einen unmittelbaren Bezug zwischen Theorie und Praxis her. Die Veranstaltungen der Abteilungen Ethnologie, Geographie, Politische Wissenschaft und der Wirtschaftswissenschaften bieten Ergänzungen zu den Lehrangeboten der jeweiligen Institute und Fakultäten. Momentan verfügt das Südasien-Institut über drei Master-Studiengänge, nämlich Klassische Indologie (Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens), Moderne Indologie (Neuere Sprachen und Literaturen Südasiens) und den englischsprachigen MA Health and Society in South Asia.